Der Aberglaube Outsourcing

Selten so einen Bullshit gelesen: “IT ist Wachstumsbremse für deutsche Konzerne”. Das können nur Leute geschrieben haben, die vom IT Outsourcing noch nicht die bittere Realität gesehen haben. Das funktioniert schon schlecht, wenn die Leute in Deutschland sitzen, die die Administration dann durchführen. Man muss immerhin bedenken, das IT Outsourcing bedeutet, geschäftskritische Prozesse an jemanden zu uebergeben, dessen Interesse es ist mit möglichst wenig Aufwand moeglichst viel Geld zu verdienen (Grundlage eines jeden wirtschaftlich sinnvollen Handelns). Es geht also darum, gerade soviel Leistung zu bringen, das die lückenhaften SLAs erfüllt werden. Perspektivisches Handeln? Warum … Strategisches Handeln? Wozu auch? Outsourcer sind oft boersennotiert. Da denkt man in Quartalen. Ob das gut ist als Wachstumsschub fuer ein Unternehmen wage ich zu bezweifeln. Fuer mich hoert sich die Aussage so an, als waere sie vom Verband der Outsourcingunternehmen gesponsort. Im übrigen ist der Einspareffekt zweifelhaft. Ich spar vielleicht die Admins ein (Jahresgehalt 40000 Euro), muss aber dafuer meinetwegen ein Drittel der Menge mehr Manager haben um den Outsourcer zur Arbeit zu pruegeln (Jahresgehalt 120.000 Euro). Was habe ich dann bitte gespart? Ausser das ich mehr Managerposten geschaffen habe? Aber vielleicht ist das ja der Sinn des Ganzen… Wenn man dann auch noch die entsprechenden Menschen nicht in Deutschland sitzen hat, sondern meinetwegen in Bangalore … dann wirds noch schwieriger, weil der Hals zum Würgen in Deutschland ist nur noch der Projekt- und Accountmanager. Also Menschen, die von IT Operations in der Regel weniger Ahnung haben. Wachstumsbremse der deutschen Wirtschaft sind Manager, die keine Unternehmer sind, sondern nur noch kuenstlich aufgestellten Business Objectives nachrennen, die das wesentliche auslassen: Bestandssicherung des Unternehmens mit langfristiger Perspektive. 15% Rendite nutzen nichts, wenn das Unternehmen in 10 Jahren im Eimer ist. Wer Frühstückseier haben will, sollte aufs Suppenhuhn verzichten … Ich verweise aber hier mal für weiteres auf meinen Artikel zum Thema “Die Professionalisierung der der Deprofessionalisierung” ….