Oracle, Redhat und der Kampf um den Kuchen

Soll hier ein Unternehmen sturmreif geschossen werden? Will Oracle RedHat uebernehmen und jetzt via Announcement die Aktie in den Keller schicken? Also JBoss quasi ueber die Hintertür übernehmen. Infoworld kommentiert das mit der Überschrift “With friends like these….(Oracle goes after Red Hat)”. Man kann sich jetzt auch fragen, wo in dieser Gleichung Redhat bleibt. Neben dem Knowhow Linux zu packagen und zu supporten, ist da irgendwie nicht viel mehr. Jetzt jagt Oracle gerade nach diesem Kuchen. Und neben einem wilden Zoo von zugekauften Applikationen ist da nicht viel mehr als Linux. Auch wenn ich hier wieder mit einer Sun-Brille auf das Thema gucke: Das ganze könnte sich als vorteilhaft für Sun und Solaris herausstellen. Redhat könnte dadurch destabilisiert werden. Eine um 15% nachgebene Aktie ist nicht eben eine Kleinigkeit. CTOs bekommen in der Regel schon bei weniger deutlichen Signalen Angst und gehen dann auf konserative Rückzugspositionen zurück. Und das sind eben die kommerzielen Unix-Varianten und zuvorderst eben Solaris. Auch insgesamt dürfte Red Hat an finanzieller Schlagkraft verlieren, da durch den preisgünstigeren Support bei RedHat der Average Selling Price pro Supportagreement sinken dürfte. Ob man dann aber noch mit der finanziellen Decke die bisherig sehr grosse Involvierung in die Weiterentwicklung von Linux leisten kann, wird die Zukunft zeigen. Am Ende könnte daraus ein Ausbauen des technologischen Vorsprungs von Solaris herausstellen, da als grosser weiterer Komplex dort dann nur noch IBM/Novell ist bleibt (wobei dieser zugegebenermassen sehr stark ist). Geschwächt wird Linux auf alle Fälle, nicht so sehr wegen einer zusätzlichen Distribution, sondern weil einer der grossen Player gezielt geschwächt wird. Interessante Zeiten, in denen wir da leben …