Schuhe mit RFID

Man braucht sich keine teure Kombination aus iPod und Nike zu kaufen, um verfolgbar zu sein. Man braucht nur Schuhe bei Reno zu kaufen. Ja, genau … diese Marke ultrabilliger nach Plastik stinkender Schuhe fürs Prekariat. Sorry, wenn ich in einer Stadt an einem Reno-Laden vorbeilaufe, bekomme ich jedes mal einen Schlag von diesem gestank. Aber bei anderen Billigläden siehts auch nicht besser aus. Und Schuhläden für qualitativ hochwertige Schuhe riechen anders als jene mit billigem Schuhwerk. Nun diese Firma plant jetzt die integration von RFID-Tags in die Sohlen nahezu aller Schuhe: Internal RFID tagging for all RENO GmbH shoes. Die Begründung dahinter ist die Verhinderung von Diebstahl. Was ist da eigentlich aus den ganz normalen Diebstahlsicherungstags geworden, die man nach dem Kauf von der Sohle oder Einlage kratzen konnte. Nun … der normal paranoide Mitbürger könnte jetzt auf die Idee kommen: RFID im Ausweis, RFID im Schuh. Da laesst sich doch prima etwas verbinden. Und erst für die Werbebranche. Einfach irgendwo einen Tagreader aufstellen, und herausfinden, wie viele Billigschuhträger an einer Stelle vorbeilaufen. Stellt man diese Tagreader an vielen Stellen auf, so lassen sich sogar nette Bewegungsmuster aufstellen. Und erst die Implikationen für die Strafverfolgung: Die Verbrecher werden von ihren Schuhen verraten. Ich warte nur darauf, das Herr Schäuble darauf hinweist, das getaggte Schuhe ein unverzichtbares Element der Strafverfolgung ist und das anständige Menschen sowieso nichts zu befürchten hätten. Schöne neue Welt, das … da wir unserem Prekariat nicht mit der Tagingpistole zu Leibe rücken können, taggen wir halt die Schuhe … Was lernen wir daraus: Kauft keine Schuhe bei Reno, kauft euch Tagfinder und stellt eure Schuhe für ein paar Sekunden in die Mikrowelle (Übernehme keine Verantwortung für Schäden an Schuhe, Mikrowelle oder Wohnung). Vielleicht bin ich ja wirklich ein wenig paranoid. Aber ich hab ja auch schon recht früh gesagt, das jeder der glaubt, das die Mautbrücken nur für die Maut seien, auch an den Weihnachtsmann glaubt.