StudiVZ und die Privatsphäre

Einer meiner noch studierenden Brüder meinte mal sinngemäss zu StudiVZ: “Find ich klasse, ist billiger als irgendsone Dating Community”. Ist ja noch nichts gegen einzuwenden. Jeder Dienst wird irgendwie so verwendet, wie es die User wollen, und nicht wie es sich die Gruender gedacht haben. Flickr war ja am Anfang auch mal was ganz anderes.
Aber die Ausnutzung von Sicherheitslücken in StudiVZ, um private Photos von Frauen in Foren zu tauschen werden dürfte der Genickbruch sein. Mehr dazu bei Don Alphonso. Wenn man Daten von seinem Kunden einsammelt, dann muss man damit sorgsam umgehen. Es sollte allen klar sein, die ihre Daten dort abgeben, das diese im Datawarehouse landen, und dann ausgewertet werden, bis sie kein Geld mehr hergeben. Aber das ist mit Kreditkarte oder Paybackkarte ebenso. Es ist eben ein Deal: Ich nutze die Funktion eines System und Teil meiner Bezahlung sind meine Daten. Das ist okay. Was nicht geht, ist die Verletzung meiner Privatsphäre über meine Einwilligung hinaus. Stellt ein Nutzer ein Bild in einen privaten Bereich, kann regelmässig davon ausgegangen werden, das er oder sie nicht möchte, das andere darauf zugreifen koennen, schlussendlich sogar in einem Forum den Bruch der Privatsphäre noch ausweiten. Die Schuld kann man nicht dem Nutzer zuweisen. Den die sollten davon ausgehen können, das privat auch wirklich privat ist. Wer die Privatsphäre nicht gewährleisten kann, sollte diese nicht anbieten. Bildlich gesprochen: Wer Ungeziefer im eigenen Haus hat, sollte vielleicht den Kammerjäger rufen, und nicht selber zum Ungeziefer werden.