The dark knight

Ich komme gerade aus dem Kino. Ich habe es endlich geschafft, mir “The Dark Knight” anzugucken. Ich kann da momentan nur eins zu sagen: Wow!! (Achtung …. Spoilerwarnung)
Ich wuerde sagen, das ist einer der besten Filme der letzten Jahre. Bildgewaltig, viele Szenen sind wunderschoen photographiert. Man sitzt im Kino und ist nahezu dauernd zutiefst von den Bildern beeindruckt. Vordergründig ist es ein Film, in dem sich zwei diametrale Gestalten gegenseitig bekaempfen. Der Joker als der Verbrecher, der Verbrechen nicht des Geldes wegen veruebt, sondern Verbrechen aus dem Antrieb heraushebt. Auf der anderen Seite Batman, der um Gutes tun koennen, sich tief in das Gebiet der Dunkelheit begeben muss, nur knapp nicht darin verweilt und am Ende doch Teil von Ihr wird, um das Vermächtnis von Harvey Dent zu retten. Jenem Menschen, der im Kampf der beiden Pole zwische Fronten geraet. Jenem Menschen, der im Kampf alles verliert. Seine Liebe, sein Leben. Dessen Ruf das wertvollste ist, um den eigentlichen Kampf zu gewinnen: der ewige Kampf um die Seelen der Menschen von Gotham. Gewinnt Angst, Schrecken, Anarchie und Gewalt … oder das Gute, die Zivilisation, jene Zivilisation, die man an manchen Stellen nicht vermutet, aber dann doch vorfindet. Mut zu Entscheidungen, die so gegensätzlich der eigenen Erwartung sind. In jenen Momenten wird dieser Film grossartig und zeigt seine ganze erzählerische Tiefe. So ist dann der eigentliche Held nicht Batman, sondern Harvey Dent und mit ihm der durch ihn verkoerperte rechtschaffende Mensch. Denn diese sind am Ende die einzige Protagonisten, die nicht als voellige Verlierer vom Feld gehen: Joker im Gefängnis, Batman von der Polizei gejagt, doch der Ruf von Dent ist geschuetzt und die Menschen von Gotham sind nicht zu egoistischen Hyänen geworden. Und mit diesen gewinnt auch die Hoffnung, das das weder das Böse obsiegen wird, noch der Kampf einem Retter ueberlassen werden muss, der im Kampf auf der Linie zwischen Gut und Boese oftmals eben tief in die Dunkelheit wandert und in diesen Momenten droht von Ihr verschluckt zu werden. Der Film zeigt, das ein solcher Retter letztlich nicht gewinnen kann, da er immer noch an Regeln gebunden ist … sich gebunden fuehlt. Er zeigt, das es nur eine Waffe gegen das Boese gibt: Rechtschaffenheit und Zivilisation. Er zeigt aber auch, wie leicht sich Rechtschaffenheit korrumpieren laesst, wenn erstmal Wut ins Spiel kommt. Und damit ist Batman vielleicht wirklich eine Allegorie auf den Kampf zwischen Al-Qaida und den USA mit der Wertegemeinschaft in Form der UNO in der Mitte. Nur das das hier nicht ein Hohelied auf die amerikanische Doktrin gesungen werden soll, wie es eine Reihe von Kommentatoren vermuten. Diese Kommentatoren tun Christoper Nolan unrecht … diese Sichtweise ist zu oberflaechlich. Moechte man dem Film wirklich als Allegorie auf diese Situation sehen, ist die zivilisatorische Wertegemeinschaft letztlich der Gewinner, die Terror wie Folter und Krieg ablehnt und nicht durch Wut zum Monster wird. Wirklich hervorstechend sind die Schauspieler. Christian Bale … einfach grossartig. Aaron Eckhart … beeindruckend … und Heath Ledger … ich glaube er hat in diesem Moment den Joker nicht nur gespielt … Jack Nickolson war dagegen nur ein fader Abklatsch. Schade, das es seine letze Rolle war. Mit dieser schauspielerischen Leistung wird er aber unvergessen bleiben, zumindestens bei mir. Ansonsten ist der Film bis in die Nebenrollen nahezu perfekt besetzt. Ich bin fasziniert, wie gut Gary Oldman die Rolle von Commisioner Gordon ausfuellt. Ich werde mir den Film definitiv noch mal angucken …