Glück haben

Lyssa ist ist definitiv ein Mensch, dem ein grosses Maß an Glück zuteil wurde:

Und es scheint die beste Entscheidung meines Lebens gewesen zu sein. Nur deshalb blieb mein Platz auf dem Flug 778 von Moskau nach Irkutsk nämlich frei.

In ein paar Jahren wird Jonathan Frakes diesen Fall vorstellen und fragen, ob das wahr oder gelogen ist. Und wir werden wissen, das es keine Erfindung eines Drehbuchschreibers war. Dazu fallen mir zwei Geschichten ein: Eine ist schon etwas länger her. Ich habe mich mit einem chinesischen Kollegen in Boston ueber meine Angst vor dem Rückflug unterhalten. Sinngemäß sagte er “Das ist dein Schicksal, wenn du an diesem Tag sterben sollst, wirst du sterben, egal wie, ob durch ein Auto, die Bahn oder zu Fuß. Wenn du nicht sterben sollst, wirst du morgen einen angenehmen Flug nach Hause haben.” Und ich hatte einen aeusserst angenehmen Rückflug. Die andere Geschichte ist nicht ganz so lange her. Das heisst, sie ist mir erst vor einigen Jahren erzaehlt worden. Ich weiss nur noch, das es ein 3. Juni war. Der Gegenstand der Erzaehlung ist schon laenger her. Eine Frau, die irgendwie sehr hibbelig war, sass mir im Zug gegenüber. Der Zug hatte wenige Minuten Verspätung. Man merkte, das irgendwas aus dieser Frau raussprudeln wollte. Irgendwie zwang sie mir ein Gespräch auf (was verdammt schwer ist). Sie erzaehlte mir dann im Verlauf der Fahrt nach Köln, das Sie an diesem Tag im Jahre 1998 aus einer Reihe von Gründen ihren Zug in München verpasst hatte und sich masslos darueber aufgeregt hatte. Diese Aufregung wurde allerdings später durch eine Empfindung grossen Glücks ersetzt: Der verpasste Zug war der ICE 884.