Mindfuck: Erkenntnisse einer UBahn-Fahrt

Ich soll an morgen denken, aber heute leben. Und was habe ich gestern vergessen? Was geht mich meine eigene Beerdigung an? Sollen doch die Hinterbliebenen machen, was sie wollen? Können sie wenigstens auf der letzten Party eines Lebens nicht mehr hinterher lästern.
Was ist das spezielle an Hamburger Busfahrern? Sind sie verkannte Genies in Umgang mit Frauen? Sie vermögen die versammelte kiezbesuchende männliche Fraktion hinter sich zu lassen. Die Herzen der Frauen fliegen ihnen zu. In der Nacht. Im Bus 607. Ich sehe diese Menschen nun mit anderen Augen, wenn sie pausierend ihre Bildzeitung lesend ihre Stulle verzehren. Des Nachts ist alles ganz anders.
Und wenn alles nicht mehr geht, bleibt mir die Möglichkeit, das Land zu verlassen. Physiotherapie im Nirgendwo. In einem sonnigeren Irgendwo. Ist das mein Ziel? Wessen Ziel ist das? Oder ist das Ziel das schnelle Geld, die letzten Erinnerungen an eine bessere Zeit beleihend in Hoffnung auf eine bessere Zeit bevor die Erinnerung den Weg alles Verpfändeten geht.
Am Ende bleibt nur der Blick auf ein Baby mit wirren Fragen, auf die es keine Antwort gibt, weil schon die Frage sinnlos ist und die blosse Betrachtung schon mehr Fragen aufwirft, als eine Fahrt mit der UBahn beantworten kann.