Maßlosigkeit

Ein Haus wird beschmiert. Jemand beschwert sich über die Kosten eines Staatsbesuchs. Eigentlich ja nichts besonderes. Würde man meinen. Es werden jeden Tag Häuser beschmiert. Ist doof, aber es laufen zuviele Pubertätsverweigerer mit zuviel Testosteron im Hirn durch die Lande, um das zuverlässig zu verhindern. Und über die Kosten von irgendwelchen Staatsbesuchen haben sich ja schon mehr Leute beschwert. Keine grosse Sache, nur im Freistaat nicht, wenn es um die Nationalrelique Papst Benedikt XVI</a>. Das Graffiti wurde nämlich am Papst-Geburtshaus angebracht, wenige Tage vor dessen Besuch. Der Mann hat sich eben ueber die immensen Kosten dieses Besuches beschwert. Er wird denuniziert, und in der wirren Logik irgendeines Menschen, konstruiert sich ein Zusammenhang. Folge war: SEK-Einsatz wegen Grafitti. Das SEK sind eigentliche jene Typen, die bei bei Lecters die Tür eintreten sollen, wenn dort wieder mal zu Abend diniert wird. Die Familie ist schockiert, der Mann am Ende unschuldig, aber eine Entschuldigung gibt es trotzdem nicht. Wie schliesst der verlinkte Artikel so schoen:

Und sollten Sie in Bayern mal richtig was erleben wollen, reden Sie mit Ihrem Nachbarn doch einfach mal über den Papst ... Da hört der Spaß aber auf und die Gaudi fängt an.

Bei sowas fragt man sich ja, wann der finale Rettungschuss erlaubt wird, wenn sich der Finger dem Klicken eines Downloadlinks fuer kopierte Musik nähert. Schliesslich ist ja auch dort Gefahr in Verzug. Natürlich in den Kopf, nicht auf den Computer. Irgendwie scheint Augenmaß eine Tugend zu sein, die zunehmend und mit beeindruckt steigender Geschwindkeit abhanden kommt.