Analysten und andere Probleme

Wer mich ein wenig kennt, weiss das ich eine sehr eigene Meinung zu Analysten habe. Nicht gegen sie persoenlich, sondern gegen ihren Berufsstand, denn dieser unterliegt sagen wir mal einer gewissen Kurzsichtigkeit und Resistenz gegenueber der Bewusstwerdung von offensichtlichen Sachverhalten. Am Beispiel StorageTek und Sun Merger kann man das gut zeigen. Der uebliche Analyst sagt: "Was soll das? Warum habt ihr nicht BEA gekauft? Oder Novell wegen Linux?" Zu den Fakten:

Jetzt koennte man unter umstaenden auf die Idee kommen, das eine Serverfirma mit einem Tapehersteller gemeinsam fuer dieses Problem eine ziemlich gutes Team darstellen koennten und dadurch ziemlich rasch einen grossen Marktanteil in diesem Bereich erreichen koennen. BEA aufzukaufen macht wenig Sinn, wenn man schon aehnliches Produkt hat und eines von beiden einstellen muss. Wobei der Applikationsserver von Sun dem von BEA mindestens ebenbuertig ist, der Kauf haette vor Version 7 vielleicht Sinngemacht. Es kann hoechstens dazu dienen, kurzfristig Gewinne zu steigern, aber nicht langfristig die Firma auf bessere Beine stellen. Und das Thema Linuxdistributor: Warum sollte man eine Firma kaufen, deren einziger Sinn darin besteht, Software von anderen zu bundlen und zu supporten, aber kaum eigene Intellectual Property erzeugt? Zugegebenermassen ist das ein gutes Geschaeftsmodell, aber es fuegt der Firma kaum etwas hinzu ausser wiederum kurzfristigen Gewinnen. StorageTek und Tapes moegen die fuer einen kurzfristig denkenden Analysten maximals unerotischsten Dinge sein. Langfristig gedacht hat die Angelegenheit ein sehr hohes Potential.