Das eigentliche Problem.

Ich bin einer jener Menschen die ihren Wehrdienst abgeleistet haben, sogar noch etwas laenger da waren. Und auch wenn ich nur Computer und Netzwerke dort administriert habe, musste ich mich doch allmonatlich zum Schiessen melden. Deswegen bilde ich mir ein, eins zu diesem Thema sagen zu koennen: Man lernt nicht schiessen mit Ego-Shootern. Eine Egoshooter-Waffe ist meistens perfekt. Das heisst optimal eingestelltes Visier fuer die entsprechende Kampfentfernung. Zumindestens bei den Egoshootern die ich kenne, wird auch nicht wirklich gezielt sondern man fuehrt ein Fadenkreuz an eine Stelle und drueckt dann dort ab. Und die Kugel fliegt auch genau dort hin. Eine echte Waffe … naja … das Visier stimmt so ungefaehr, wenn man Glück hat stimmt die Visierung recht genau, und es ist Erfahrung mit dem entsprechenden Exemplar, das man weiss, das man etwas hoeher oder niedriger, weiter links oder weiter rechts anhalten muss, um zu treffen. Eine virtuelle Waffe übt keinen Rückschlag aus. Verzieht nicht. Eine virtuelle Waffe wiegt nichts. Bei einer virtuellen Waffe muss man sich nicht überlegen, wie man diese hält, um zu treffen … beziehungsweise alleine um sicherzustellen, das der Schlitten der Waffe einem nicht die Finger aufreisst. Bei einer virtuellen Waffe im Egoshooter zittert die Hand nicht, weil man gerade total aufgeregt im Adrenalinrausch ist. Was mir aber auffällt: Steinhäuser. Der Amokläufer von Erfurt. War im Schützenverein. Winnenden. Vater im Schützenverein. 16 Waffen und wohl 4000 Schuss Munition. (Einfach mal so zu Hause rumliegen …. mit 4000 Schuss Munition kann man ein ziemlich ausgiebiges Schiesstraining bei der Bundeswehr mit einer Kompanie gestalten. Ich erinnere mich an Schiesstrainings, bei denen wir weit weniger Munition zur Verfügung hatten). Sohn hat laut Medien wohl eigenen Softair-Schiesstand im Haus. Jede Menge Training. Zusätzlich durfte er wohl auch noch mit Grosskaliberwaffen auf dem Schiesstand des Schützenvereins des Vaters trainieren. Emsdetten. Hatte wohl auch eine Softair-Waffe. Killerspiele töten keine Menschen. Waffen tun es. Und mit Killerspielen kann man nicht lernen, wie man mit einer Waffe umgeht. Vielleicht würde es Sinn machen, Kinder und Jugendliche von Waffen fernzuhalten. Wenn man schon irgendetwas verbieten moechte, dann sollte man vielleicht dort mal anfangen.