CeBIT 2006: Die Mär von der Beutelratte

Hannover , 19:22. Füsse, Füsse, Füsse. Ich mag nicht mehr. Die Standparty habe ich mir geschenkt. Man hängt schon den ganzen Tag mit den Kollegen auf einem Fleck. Hat alle Witze schon drei mal gehört. Man möchte auch mal andere Gesichter sehen. Oder auch garkeins. Denn davon bekommt man eine Überdosis an einem durchschnittlichen Messetag. Immer wieder die Menschen in ein Gespräch verwickeln. Immer wieder die gleiche Story erzählen Immer wieder die gleichen Witze über die Verfügbarkeit von 4 Gigabyte-Dimms. Ist gut fürs Selbstbewusstsein. Schlecht fürs Gehirn. Aber mal was ganz Anderes: Auch wenn der Volksmund zu den Samstagen und Sonntagen auf der Messe gerne so unschmeichelhafte Bezeichnungen wie “Pöbelbelustigung” oder “Beutelrattentag” gefunden hat, ist dieser Tag glaube ich wichtiger als alle anderen. Es scheint zum einen so, das an diesen Tagen die interessantesten Fragen auftauchen. Studenten und Privatleute denken anders. Nicht in den eingefahrenen Gedankenbahnen der kommerziellen IT. Natürlich gibt es die CeBIT-Beutelratte. Alles sammeln, was nicht niet- und nagelfest ist. Aber eben nicht nur.
Das Wochenende bietet die Gelegenheit Business zu erzeugen, der vielleicht nicht heute oder morgen entsteht, aber dafür übermorgen Früchte trägt. Aus Schülern werden Studenten, aus Studenten werden Arbeitnehmer, und aus Arbeitnehmern werden irgendwann Entscheider. Holt man sie nicht als Schüler ab, so wird es später immer schwerer, sie von uns zu überzeugen. Deshalb ist es auch für eine Serverfirma wie Sun wichtig, am Wochenende präsent zu sein. Wenn man ein wenig erzählt, dann kann man vielleicht in diese früh für Sun begeistern. Und Begeisterung ist letztlich das, was Sun ausmacht. Es kann also nicht schlecht sein, meine Begeisterung weiterzugeben.