Bahn, Fliegen und Verspätungen

Kris hat ja recht, die Bahn gibt sich momentan kein Aushängeschild mit ihren Verspätungen. Man muss das ganze in Perspektive setzen. Wobei ich verblüffend wenig Probleme damit habe. Auf meinen üblichen Strecken habe ich kaum damit zu tun. Nur auf der Strecke Bremen/Hamburg komme ich des öfteren mit 5 Minuten Verspätung aus Bremen weg, um dann doch meist pünklich in Hamburg anzukommen. Das liegt jetzt nicht an einem eingeschränkten Blickwinkel: Ich fahre viel Bahn. Ich fahre gern Bahn. Ich bekomme bald mit Sicherheit die goldene Idiotenbahncard, weil ich seit nunmehr 3 Jahren mehr Punkte auf Punktekonto habe, als man normalerweise haben kann, wenn man ökonomisch denkt. Zwischen 3500 und 4000 Punkte. Aber es scheint irgendwelche seltsamen Regeln im Steuergesetz zu geben, die den Kauf einer Bahncard 100 unmoeglich machen, wenn diese auf Firmenkosten geht, wenn man nicht für seine eigenen Fahren immer noch selbst bezahlen will. Selbst wenn die Firma dadurch Geld gespart wird. Mir wurde zumindestens erzählt, das in der Vergangeheit liegende Nachweise da nicht zählen. Ausweichmöglichkeit: Selber kaufen … und wenn man dann den ersten Euro gespart hat, darf einem dann die Firma das Ding bezahlen. Was Wunder, das bei abhängig beschäftigten vielfahrenden Bahnfahrern (die nicht meinetwegen täglich Berlin/Hamburg pendeln) die Bahncard 100 noch realtiv selten ist. Steuerwunderland Deutschland eben. Ich will aber auf etwas ganz anderes hinaus: Meiner Erfahrung nach ist Fliegen schlimmer. Ich gehe mittlerweile davon aus, das die Zeiten die sowohl für Abflug als auch für Ankommen genannt werden, allenfalls ein Anhaltspunkt sind. Flugzeuge haben bei mir mittlerweile für mehr Verspätungen bei Kundenterminen gesorgt als die Bahn und Fluglinien waren öfter für einen verspäteten Feierabend verantwortlich als die Bahn. Mal müssen Koffer wieder rausgepflueckt werden, mal bekommt man keinen Slot, mal ist der Flieger nicht rechtzeitig oder in unerwünschtem Zustand bereit gestellt worden. Wenn man eine weile am Flughafen sitzt, und den durchsagen zuhört, könnte man auf die Idee kommen, das eigentlich gar kein Flieger wie geplant in die Luft geht. Donnerstag in Dresden : Boarding verspätet, zum Einsteigezeitpunkt war das Gate noch bar jeden Personals. Dienstag, Boarding rechtzeitig, aber verspäteter Abflug wegen umgeleiteten Gästen, gestern von hamburg nach münchen 15 Minuten verspätet in Muenchen gelandet. 13.7. Flieger dreht um wegen kaputter klappen. 30.9. Ich werde Besitzer einer komplettausstattung von GAP, weil mein Koffer noch in Frankfurt verweilt. 30.9. von der geplanten Umsteigezeit in den Flieger nach SFO bleiben nur 30 Minuten übrig, weil der Flieger von Hamburg nach Frankfurt etwa eine halbe Stunde verspätung hatte. Wäre nur ich und nicht die komplette Delegation Sun Hamburg Richtung CEC für SFO n diesem Flieger gewesen, wäre der garantiert ohne mich gegangen. Vom Auto möchte ich da garnicht erst sprechen. Die ganzen Dreibuchstabenkürzel in allen Ehren, die eine Stauumfahrung ermöglichen sollen: Ich war jahrelang Opfer des Volvo TMC. Wenn man eine Stauumfahrung eingeleitet hatte, war meistens der Stau schon weg, und wenn man sich eingedenk dessen gegen eine Umfahrung entschieden hatte, war der Stau garantiert noch da. Und realistischer Weise muss man beim Autofahren ein gigantisches Sicherheitspolster einplanen.