Zensursulas neustes Vorhaben ....

Ich glaube, Frau von der Leyen ist nunmehr vollstaendig in irgendeine Nebenrealität abgedriftet. Im SPON wird sie wie folgt zitiert:

Im Internet sollen Benimm-Regeln gelten - das fordert Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU). In Online-Netzwerken, Blogs und Chats müsse ebenso wie im Schulalltag ein "achtsamer und wacher Umgang miteinander" eingefordert werden, sagte von der Leyen der "Rheinischen Post".

Ja, liebe Ursula, das funktioniert ja an Schulen auch so gut. Ich frage mich ja, ob Frau von der Leyen schon mal in letzter Zeit an einer richtigen Schule war. Nicht auf irgendeinem Elite-Privatgymnasium. Hierzu fällt mir ein Kommentar ein, der mir schon länger auf der Zunge brennt, den ich bisher aber nicht ausgesprochen habe, weil ich genau weiss, das ich dafür massiv Gegenwind bekomme: Kinder sind grausam, richtig grausam. Sie wissen nicht wann schluss ist. Jugendliche sind noch viel schlimmer, weil das Gehirn durch tosende Hormone ausgeschaltet wird. Ich weiss, das Kinder schwerstens durch Kinderpornographie und Missbrauch geschädigt werden und ich vermag mir den Horror nicht mal vorzustellen, dem diese Kinder ausgesetzt sind. Ich wage aber zu behaupten, das mehr Kinder schwerstens psychisch geschädigt werden oder in den Selbstmord getrieben werden durch Schulmobbing als durch Kinderpornographie und familiaeren Missbrauch. Es gibt Studien, die davon ausgehen, das jeder fünfte Selbstmord von Jugendlichen durch Schulmobbing hervorgerufen wird. Ich vermute mal, das davor nur noch Leistungsdruck, jugendliche Labilität und Liebeskummer stehen. Das ist ein massenhaftes Phänomen an Schulen, welches nur in den absoluten Auswüchsen ans Licht der Medien kommt. Ich weiss zumindestens ein bisschen, wovon ich rede: In meiner Parallelklasse hat es damals einen Selbstmord gegeben und ich spüre bis heute das Ziepen an den seelischen Narben, die Schulmobbing an mir hinterlassen hat, wenn das Wetter dreht, sowie ich bis heute beim Rasieren die Folge jener Situation sehe, die mir Ruhe verschafft hat (Nein, ich habe nicht geschlagen, ich habe ihnen nur gezeigt, das man mich selbst mit Faustschlägen nicht dazubringen kann, auf ihr Niveau herunterzusteigen). Da hat mir kein Lehrer geholfen, sondern nur die Stärke ich ich durch meine Eltern gewonnen habe. Und meine Zeit in der Schule ist wirklich schon etwas her, heute ist das noch wesentlich schlimmer geworden. Ohnehin ist Mobbing im Netz oftmals nur die Fortführung von Mobbing in der Schule. Es ist ja eben nicht so, das man sich einen völlig fremden Menschen vornimmt und dann auf ihn losmobbt, sondern meistens sind es die gleichen Kinder wie in der Schule, die das gleiche Kind wie in der Schule mobben. Das Mobben bleibt oft in der Peergroup. Man könnte folgern, das das Ausgangsproblem die Schule ist. Das Netz ist nur ein weiterer Schauplatz. Man sollte vielleicht erstmal versuchen, die Schulen in den Griff zu bekommen, bevor man versucht als Feigenblatt Benimmregeln fürs Internet zu bauen. Benimmregeln sind genauso wirkungslos wie Netzsperren. Und man sollte nicht behaupten, das die Einforderung von “achtsamen und wachen Umgang miteinander” irgendetwas bringt oder sich die Kinder darum scheren. Wahrscheinlich ist es aber so ähnlich wie mit den Netzsperren. Wir schaffen uns die nächste Sichtblende um ein wirklich brennendes Problem.