Wohngemeinschaften

Der Text, den ich vorhin ueber Wohngemeinschaften hier verlinkt habe, hat mich mich an eine Zeit zurueck erinnert, die ich Wohngemeinschaften verbracht habe. Und das war durchaus einige Zeit. Ich bin mit 21 von zuhause ausgezogen Ich war zwar schon vorher weg, aber das war in jener Zeit als ich Computer für jene sportlich gut trainierte Truppe administriert habe, die solange den Feind aufhält, bis Soldaten kommen. Zählt also nicht so richtig. Ich bin erst mit meinem Umzug nach Hamburg in eine eigene, ungeteilte Wohnung gezogen. Das ist jetzt sechs jahre her. Mit dem Wissen meines Alters kann man jetzt leicht errechnen, wie lange das war ;) Und in dieser Zeit hatte ich sehr unterschiedliche WG Erfahrungen. Zuerst die WG im Studentenwohnheim. Eigentlich ganz nett, nur das ich weniger mit mit meinen unmittelbaren WG-Nachbarn zu tun hatte, als mit dem Team was damals das Studentenwohnheim vernetzt hat. Ich habe ja mal geschrieben, das ich daran ziemlich federfuehrend beteiligt war. Eigentlich aus purem Eigennutz. Internet war damals eine schweineteure Angelegenheit und ich wollte nicht jedesmal in den PC-Raum fahren, wenn ich Mails lesen wollte. (Für die Jüngeren unter euch: Es gab mal eine Zeit vor Flatrates und DSL) Gut funktioniert hat das nicht wirklich. Aneinander vorbeigelebt. Wegen akutem Unwillen, weiter dort zu leben bin ich dann ohne Vorankuendigung ausgezogen. Hat man mir uebel genommen. War mir aber egal. Sehr egal. Ich wuerde diese WG-Zeit im Rückblick als nicht weiter erwähnenswert betrachten. Die WG, die danach folgte, war sehr interessant. Ich habe mit zwei Frauen in einer WG gewohnt. Jetzt werden insbesondere einige meiner Leser denken “Hö.Hö. Hahn im Korb. Coole Sache das”. Jungs … ihr habt keine Ahnung wovon ihr da redet. So toll ist das nicht. Allerdings: Die Wohnung war cool. Keine 200 Meter in die Stadt. Keine 200 Meter zur Arbeit . Und irgendwann konnte ich meinen damaligen Chef dazu breitschlagen, mit eine analoge Standleitung nach Hause legen zu lassen. Das war noch kurz vor der Zeit, in der mich eine Frau in die Finger bekommen hat, die mich weitestgehend entnerded hat. Das wirkt bis heute nach: Meine Vorliebe fuer teure Anzuege hat sie zu verantworten. Und nerdisch war meine Sichtweise ueber viele Dinge: Auch was Frauen angeht. Es war von vornherein klar, das sich innerhalb der WG nichts abspielen wuerde. Man hat also auf die ganze Verschleierung von schlechten Eigenschaften von vornherein verzichtet, die man sonst so an den Tag legt, wenn Mann und Frau sich begegnen. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich das wahrscheinlich noch ausgiebiger gemacht habe, als meie Mitbewohnerinnen ;) Vor meiner WG-Phase hatte ich ein etwas verklaertes Bild von Frauen, geprägt durch die Beziehungen, die ich vorher hatte. Damit haben aber meine beiden Mitbewohnerinnen gruendlichst aufgeräumt. Männer sind Schweine, die ständig an Sex denken. Frauen aber auch, Frauen aber auch, ganz besonders sogar. Über das Ausmass war ich mir davor nicht so ganz im Klaren, obwohl es mir durch vorherige Beziehung eigentlich im Klaren haette sein muessen. Ich werde mich zum Schutze der Privatsphäre der beiden Damen aber nicht weiter mehr dazu aeussern. Vermutlich hat mich aber die Zeit so geprägt, das das mit einer der Gründe ist, warum ich bis heute meine vier Wände alleine bewohne ;) Zu Anfang war das eine dieser vom Autoren des einestages-Textes beschriebene “Wir sind Freunde”-WG. Und ich teile die Meinung des Autoren: Es gibt sie nicht. Sie loeste sich dann irgenwann auf. Vielleicht weil ich nicht mehr wirklich WG-tauglich war, vielleicht aber auch wegen dem etwas kompliziertem Verhaeltnis bei der Berechnungsgrundlage der Miete, die mehr die finanziellen Moeglichkeiten beruecksichtigte als die Quadratmeterflaeche. Allerdings geschah es zu einer Zeit, als eine Mitbewohnerin schon laenger in einer Beziehung war, und bei mir sich gerade zarte Bande zu jemanden knüpften (sollte zwei Wochen spaeter schon wieder ad acta sein). Eine weitere meiner Vermutung ist, das dies letzlich in Tateinheit mit der Mietzahlungsfrage zur Aufloesung gefuehrt hat. Man hat sich danach nicht mehr getroffen und ich weiss mittlerweile nicht mehr, was aus den beiden geworden ist. Das Einzige, das ich aus der Zeit noch zusätzlich mitgenommen habe, war eine Haftpflichtversicherung, die mir der Freund von meiner Mitbewohnerin verkauft hat. Meine Art und Weise durch Oldenburg mit dem Rad zu rasen hatte dazu geführt, das mir jeder den Abschluss einer solcher Versicherung dringend nahe gelegt hat. Interessanterweise ist mir danach nichts mehr passiert, fuer das ich hätte haften müssen. Typisch. Die dritte und letzte WG hat dann sehr gut funktioniert. Das mochte aber auch aber auch daran liegen, das das eine Person war, mit der man sich vorher schon in 25 Jahren die Grenzen abgesteckt hatte. Ja, solche Wohngemeinschaften koennen wirklich funktionieren. Doof war nur, das manchmal mehr ueber das Privatleben in Richtung der Erzeugerfraktion diffundiert ist, als man es sich gewuenscht hat. Im Nachhinein betrachtet moechte ich die Zeiten in der WG nicht mehr missen, aber aus heutiger Perspektive kann ich nur sagen: Nie wieder ….