Spam und die Abgründe der Menschen

Wann immer es einen einfachen Weg gibt, einen Dienst zu nutzen, so wird das zwangsläufig irgendwann dazu genutzt, Spam zu verteilen. SMTP ist da ja der Klassiker. Ein einfaches und elegantes Protokoll. Was damit gemacht wird, kann ja mittlerweile jeder in seiner INBOX betrachten. Mittlerweile beschäftigen sich dutzende Firmen und mindestens genausoviel Freewareprojekte damit, die Inbox wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Trackbackspam ist ungefähr das Gleiche. Ein einfaches Protokoll und sich auf die Webseiten anderer Leute zu schleichen. Und egal wie schnell man ist, diesen wieder zu löschen: Suchmaschinen sind immer schneller, die Seite zu spidern. An die vielen Hits von wegen “Blowjob” und “Sex mit Tieren” habe ich mich ja schon gewöhnt. Aber in den letzten Tagen sind danke der Trackbacks noch sehr viele andere Praktiken und Spielereien dazugekommen. So erfährt man einiges über seine Mitmenschen. Ich bin mir mittlerweile hundertprozentig sicher, das auch ein Eintrag mit “Sex” und “Kinder” (ich meine jetzt nicht Kinderpornographie, sondern irgendwie hängst das ja mit neunmonatigem Abstand zusammen) ebensoviele Hits zur Folge hätte, aber eben dann doch von den Leuten, die ersteres im Sinn hatten.So eröffnen sich dann doch die Abgründe der menschlichen Seele durch einen Blick ins Logfile.
Am Ende gilt: Der Mensch ist ein durch Kultur gezähmtes Tier. Entsprechend verhält er sich. Durch und durch von seinen Trieben gesteuert. Die Frage ist nur, wie gut vermag der einzelne Mensch seine Triebe zu zähmen oder zu kanalisieren.