Business Blogging?

Es ist ja nicht immer alles wunderbar im Staate Sun. Eine weltweit agierende Firma hat nun einmal das Potential viele gute Sachen zu tun, aber ebenso können da Dinge herauskommen, die sagen wir mal in ihrer Qualität hinterfragens- und verbesserungswürdig sind. Eines dieser Dinge ist das Weblog von Donatus Schmid. So leid es mir tut, Donatus, in Teilen haben die Leute in ihrem Verriss einfach recht. Blogs (auch Business Blogs) leben davon, das sie authentisch sind. Diese Authentizät muss lesbar sein, erfahrbar sein. Und Donatus … dein Blog klingt so wenig authentisch wie es die angeblichen geklauten Homepornovideos von Paris Hilton sind (um die Frage zu vermeiden: Nein, ich habe sie nicht gesehen, ich erinnere mich nur an einen Blogentry in dem auf merkwuerdige SMS von Paris gehacktem Sidekick in diesem Zusammenhang hingewiesen worden ist).
Nun sind Blogs ein äusserst undankbares Feld. Ein Fehltritt führt unweigerlich in das öffentliche Fettfreibad. Seine Meinung in einem Blog zu äussern, kommt einem Glashaus gleich. Und wer darin sitzt, sollte einigermassen sicher gehen, das er im Keller aufs Klo gegangen ist.
Die alten Medien haben so die Neigung, auf jeden zu zeigen, dessen erste Schritte Fehltritte waren. Der in der ersten Etage die Toilette besucht hat. In der Wahrnehmung anderer Blogs ist das interessanterweise nicht so schlimm. Ich glaube, das liegt daran, das Blogger zuviele schlechte Blogs gelesen haben, als das sie sich noch ueber ein weiteres schlechtes Blog wundern oder gar mokieren würden. Man wird schlicht weg ignoriert.
Bei alten Medien ist das meistens etwas anderes. Da man immer noch nicht so recht weiss, wie man auf Blogs strategisch antworten soll, wird erst mal verunsichert auf alle vorsichtigen Gehversuche eingeschlagen, die sich dann so da finden. Genau diese Jubel-PR funktioniert doch gerade bei Zeitungen/Zeitschriften und wird oftmals einfach so abgedruckt. Da aber noch ein Journalist noch mal drueberguckt, scheint das was anderes zu sein. Vielleicht erinnern sich Blogger einfach noch besser an Ihre Anfänge als Journalisten, denen man ihre ersten schritte in dem für sie neunen alten Medium vielleicht auch nicht gerade noch mal vorhalten sollte.
Im Grunde sollte man deswegen dem Liveschalten eines Blog einen “friendly user test” voranstellen. Von Menschen, die nicht gleich einen Verriss schreiben. Und vor allen Dingen nicht öffentlich. Von Menschen, sie selber seit einiger Zeit einigermassen erfolgreich bloggen. Am besten bei Kollegen, die man nicht kennt. Oder von denen man weiss, das sie unter allen Umständen ehrlich sind. Nicht von PR-Leuten (die kennen sich nicht damit aus), nicht vom eigenen Umfeld (die sind meistens nicht ehrlich genug) und auch nicht das eigene Gefühl (das trügt immer).