Reise, Reise

Ein Kollege hat schuld. Hat mich neugierig gemacht. Meinte das sich ein Stück sich kaum in Hamburg aufführen lässt. Weil zu orpulent. Er hat auch gewissermassen recht. Das Stück, stammt wohl aus einer Zeit, als auch Musiker noch preisgünstig zu haben waren beziehungsweise es noch keine Maastricht-Kriterien gab und man für einen Staatsakt noch ein bisschen mehr springen liess.
Nun ja .. nun sitze ich mit diesem Stück auf den Ohren im Zug. Heimweg. Richtung Hamburg. Ja. Heimweg. Morgens. Migration war erfolgreich. Die Nacht nicht. Ich streich das Hotel der gestrigen Nacht von meiner Liste der von mir präferierten Hotels. Ich konnte nicht schlafen. Bett zu hart, Luft zu staubig. Das Paar nebenan Augenscheinlich auch nicht, aber aus anderen Gründen. Augenschliessen, ausruhen, wegdösen, gute Musik hören. Eben oben genanntes Stück.
Egal. ICE 1616 … westwärts. Berlin. Hamburg. Ungewohnt. Um diese Zeit. Was mir in letzter Zeit immer wieder auffällt: Die Städte gleichen sich. Man steigt ein, man steigt aus. Und überall dasselbe Bild. Douglas,Crobag, Hagen Dasz. Vor einem eine Horde in Hasi&Mausi gewandete elektrogebräunte Frauen… Mächen … oehm… was sind das eigentlich ? Nur dem Winter ist zu verdanken, das man diesmal nicht den Weg des Tangas durch die Pobacken verfolgen kann (“DAAAANKE Winter … puh”). Sind das andere, sind das die gleichen? Telephonierende Damen im Businesskostüm, mit dem PDA handtierende Herren im teuren Zwirn. Das Klackern der Trolleys auf dem Bahnsteig. Alles austauschbar. Umschauen, um zu überprüfen, ob man auch am richtigen Ort ausgestiegen ist. Scheint Hamburg zu sein. Angekommen. Endlich.
PS: Achja, das Konzert von dem ich am Anfang sprach, ist das Requiem von Berlioz.