Selektionsdruck an der Waggontür

Manchmal erinnert mich der Tumult an den Türen eines Zuges an den Kampf von Tieren an der Wasserstelle. Um es mal klarzustellen, es geht hier nur um die Frage ob man die nächste Stunde steht oder sitzt … also nichts wirklich existenzielles … aber trotzdem wird hier im Rahmen menschlicher Zivilisation gekämpft, es wird sich vorbeigeschoben, reingedrängelt, Wobei man sehr genau zwischen Nahverkehr und Fernzügen unterscheiden muß. Die Drängelei vorm Intercity geht sehr zivilisiert ab, bei der U3 am Hauptbahnhof sieht das mitunter schon anders aus.
Was beiden Menschengruppen aber nicht ganz klar zu sein scheint, ist die Tatsache, das zu einer Zeit an einem Ort nur ein Körper existieren kann (die Physiker unter uns werden jetzt sagen :”Ja, das gute alte Pauli-Prinzip”). Somit ist man gezwungen den anderen Körpern auszuweichen, der Überlebenskampf an der Waggontür lässt ein Ausweichen der Einsteigenden einfach nicht zu. Zu gross würde der Selektionsdruck werden. Der Weg aus diesem Tumult ist also nicht etwa eine gerade Linie, die kürzesten Weg darstellen würde , sondern eher eine hochkomplexe Schlangenlinie, mit der sich der Austiegswillige durch die Horde der nach Einstieg begehrenden Personen durchlavieren muss.
Die Tansferleistung, das ein schneller Ausstieg auch zu einem schnelleren Einstieg führt, kann die Gruppe als ganzes nicht vollbringen. Dies wird ja auch durch das Dilbertsche Theorem vorhergesagt, das der Intelligenz einer Gruppe 100 minus 10 pro Gruppenmitglied ist, mithin also eine Gruppe mit dem Intelligenzquotienten einer frischen Packung Toastbrot die Wege blockiert.